Wie schon zuvor berichtet, trafen im September Vorstand und Fraktion zusammen mit interessierten Mitgliedern zu ihrer halbjährlichen Klausurtagung. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden wichtige Themen diskutiert und beraten, welche Lösungsmöglichkeiten bzw. Ansatzpunkte es geben kann.
Wie wollen wir mit der AfD umgehen?
In der aktuellen Wahlperiode ist die AfD im Munsteraner Stadtrat nicht vertreten. Wir wissen aber aufgrund der Wahlergebnisse für den Kreistag oder dem Landtag, dass auch in Munster die AfD ein gewisses Wählerpotential hat. Wir müssen uns daher damit auseinandersetzen, warum die Menschen die AfD wählen und daran arbeiten, diese Menschen zu erreichen und von uns zu überzeugen.
Wir wollen unsere Programmpunkte und Erfolge besser hervorheben und deutlich machen, dass wir viel bewegen.
Mittel: Social Media, Printpresse, Veranstaltungen zu Themen z. B. Methoden von Rechtsradikalen, Prominente Gäste (aus Politik) dazu holen, SPD-Mitglieder als Multiplikatoren
Wir wollen gemeinsam mit den anderen Fraktionen Geschlossenheit zeigen.
Mittel: Interfraktionelle Treffen und Absprachen besonders im Vorfeld von öffentlichen Sitzungen
Wir wollen auf ortsbezogene aktuelle Themen eingehen und die Öffentlichkeit über die Faktenlage besser aufklären. Gegen Gerüchte, die sich hartnäckig in der Munsteraner Öffentlichkeit halten, stärker angehen und auch hier gute Aufklärungsarbeit leisten.
Wir werden uns im Vorfeld Gedanken machen, wie wir damit umgehen, wenn die AfD in den Stadtrat kommen sollte und z. B. Anträge nur mit den Stimmen der AfD zustande kommen können.
Leitbild für die Stadt Munster in den nächsten Jahren (Stadtentwicklung)
Innenstadt
Eine Stärken- und Schwächeanalyse sowie Chancen- und Risikogegenüberstellung durch das Innenstadtkonzept liegen vor. Schlecht sind insbesondere der Zustand der Innenstadt, die geringe Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, der energetische Zustand vieler Gebäude und der schlechte ÖPNV.
Wir wollen den Radfahrer- und Wandertourismus stärken, Aufenthaltsräume gestalten, mehr Wohnen zulassen und gemeinsam mit Händlern und Gewerbetreibenden Konzepte entwickeln, wie wir Veränderungen herbeiführen können. Wir sind uns sicher: wenn wir nichts tun, verfällt die Innenstadt weiter. Es muss versucht werden, über Innenstadtförderungsmaßnahmen eine Verbesserung zu erzielen und die Verwaltung personell in die Lage zu versetzen, diese Dinge abzuarbeiten.
Wir werden prüfen, ob es die Möglichkeit gibt, leere Geschäftsräume für Startups kostengünstig zur Verfügung zu stellen und versuchen, dieses über einen Runden Tisch mit Eigentümern abzuklären. Danach könnte ggf. ein öffentlicher Aufruf an potentielle Startup-Interessenten erfolgen.
Ärztemangel
Es werden demnächst einige Ärzte ihre Praxen schließen und bereits geschlossene Praxen konnten nicht wieder besetzt werden. Dies ist und wird weiter ein großes Problem für die Munsteraner Einwohnerinnen und Einwohner sein. Die Frage ist, wie können neue Ärzte für Munster gewonnen und wie ggf. die Kapazitäten der vorhandenen Ärzte erweitert und Ärzte entlastet werden. Dazu wollen wir mit den ansässigen Ärztinnen und Ärzten und der kassenärztlichen Vereinigung ins Gespräch kommen.
In der Diskussion wurde deutlich, dass in einem ersten Schritt erst einmal ein großer Informationsbedarf für uns besteht und sich ein Gespräch mit der KVN anbietet.
Tourismus, Gewerbegebiete, Leader-Programme
Wir sind uns einig, dass bestehende Gewerbebetriebe erhalten und unterstützt werden müssen. Darüber hinaus müssen Flächen für künftige Gewerbebetriebe bereitgestellt werden. Bereits bestehende Gewerbegebiete müssen genutzt und neue Gebiete erschlossen werden. Hierzu wollen wir vom Bürgermeister eine aktuelle Bestandsanalyse und eine Übersicht möglicher Gewerbeflächen einfordern.
Die Stadt Munster bildet zusammen mit der Stadt Bergen und den Gemeinden Wietzendorf, Südheide und Faßberg den Kulturraum Oberes Örtzetal. In der Vergangenheit ist es gelungen, in den Ortschaften (insbesondere in Trauen) wichtige Projekte mit einer Leader-Förderung umzusetzen. Jetzt ist es erstmalig möglich, auch für die Kernstadt mit ihren mehr als 10.000 Einwohnern eine Förderung zu erhalten. Wir halten die Zusammenarbeit im Oberen Örtzetal weiterhin für wichtig und möchten, dass sich die Stadt Munster auch weiterhin aktiv einbringt.
Nicht nur das Panzermuseum und die Glasausstellung ziehen die Menschen nach Munster, sondern auch unsere Lage in der Lüneburger Heide und die Nähe zu den Freizeitparks in unserer Nachbarschaft. Wir halten es für wichtig, den Bereich Tourismus weiter auszubauen.
Dazu haben wir folgende Ideen:
• Die Munster-Touristik stärken
• Das Angebot von Ferienwohnungen sollte ausgebaut und die Einrichtung der Wohnungen sollte gefördert bzw. durch Begleitung unterstützt werden. Auch dazu soll die Munster-Touristik eingebunden werden.
• Hotelkapazitäten sind erschöpft, vor allen Dingen durch Berufsreisende, wodurch touristische Gäste wenige Möglichkeiten haben. Hier ist die Frage, ob am Osterberg ein Sporthotel möglich ist.
• Heide-Shuttle: Erweiterung nach Munster prüfen
• Eine Tourismusberatung (Experte von außen) einholen, damit aufgezeigt wird, was gemacht werden könnte.