Die heutige Sitzung des Feuerwehr- und Ordnungssauschusses verlief ziemlich schnörkellos und zügig. Zunächst berichtete der Fachbereichsleiter Ingo Werlich, der für die Stadtverwaltung die Fachgruppe 21 „Ordnung“ betreut. So startete er mit aktuellen statistischen Zahlen, was die Einwohner von Munster betrifft. Derzeit verfügt Munster über 17.010 Einwohner, deren jüngstes Mitglied 12 Tage alt ist, das älteste 104 Jahre alt. Das derzeitige Durchschnittsalter einer Munsteranerin liegt bei 46,3 Jahren, eines Munsteraners bei 42,7 Jahren.
Die Fachgruppe hat beim Bundesamt für Logistik und Mobilität einen Antrag auf Förderungsgelder gestellt, um zehn Dienstfahrzeuge über 3,5 Tonnen mit Abbiegeasstistenten auszustatten. Die Umrüstungkosten mit diesem technischen Hilfsmittel liegt insgesamt bei 18.000 Euro und die Fördersumme beträgt 15.000 Euro. So bleibt bei erfolgter Förderung für Munster nur eine Restumme von 3.000 Euro zu begleichen.
Was die Abrechnung von geleisteten Feuerwehreinsätzen für das abgelaufene Jahr 2022 betrifft, konnten insgesamt 33 Feuerwehreinsätze mit einer Summe von 22.464,79 Euro abgerechnet werden. Die Abrechnung von 21 Einsätzen ist noch offen, da entweder die Verursacherermittlung noch andauert, eine Zahlungsunwilligkeit der Betroffenen besteht oder noch diverse Rückfragen mit Versicherungen laufen. Generell gilt, dass zukünftig Fehlalarme durch private Brandmeldeanlagen mit den Verursachern abgerechnet werden – dazu zählen übrigens auch Fehlalarme der Bundeswehr. Ein Anspruch auf Regresszahlung darf von der Stadt rückwirkend bis zu einer Frist von vier Jahren geltend gemacht werden.
Danach berichtete Stadtbrandmeister Andreas Höltmann von seinen aktuellen Themen, die er aktuell auf seiner Agenda stehen hat. Da wäre zum einen der weitere Auf- und Ausbau im Bereich des Katastrophenschutzes, zu dem auch die Bereitschaft der Feuerwehr während eines möglichen Blackouts zählt. Hier betonte er, dass die Freiwilligen Feuerwehren Munsters als Hauptaufgabe den Löscheinsatz bei Bränden im Fokus haben und bei einer größeren Katastrophe auf Unterstützung durch den Landkreis und des Landes angewiesen sind. Darüber hinaus wird weiterhin für den Ernstfall während der Sanierung des Dethlinger Teichs geübt und geplant.
Derzeit prüft die Feuerwehrführung die Nutzung des so genannten Alamos-Informationssystems, dass die Alarminformationen per Handy-App an die Feuerwehrkameraden weitergibt. Über diese raffinierte und visuelle Infosoftware werden die Kamerad*inn*en nicht nur sofort über einen aktiven Einsatz alarmiert, sie erhalten zugleich Infos über den Einsatzort per Satellitenkarten, werden per Navi direkt dorthin geführt und Wasserentnahmepunkte vor Ort aufgezeigt. Zudem können sie Rückmeldung an die Einsatzleitung geben, ob sie für den Einsatz verfügbar sind oder nicht.
Da sich der Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die Stadtwehr Munster bis 2026/27 aufgrund priorisierter Bauprojekte verschiebt, findet derzeit eine Begehung des bereits bestehenden Gebäudes statt, das sich in der Straße Auf dem Sülle befindet. Dabei soll festgestellt werden, welche kurzfristigen Maßnahmen notwendig sind, um die Sicherheit für die dort tätigen Einsatzkräfte zu gewährleisten und die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Danach erzählte Andreas Höltmann vom Depot Töpingen. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Munitionsdepot der Bundeswehr, bei dem das Entsorgungsunternehmen Spreewerk Lübben GmbH abgerüstete B-Akkus von Fahrzeugen zwischenlagert. Die Feuewehr unterstützte hier bei der Brandschutzsicherheit. Zum Ende seines Vortrags verwies er noch auf bislang 45 geleistete Feuerwehreinsätze in diesem Jahr, bei denen es sich um elf Brandbekämpfungen und um 24 technische Hilfseinsäte wie z.B. Sturmschäden oder Autounfälle handelte. Es gab zehn Fehlalarme bisher in 2023, die auf defekte Brandmelder oder auf Unfug zurückzuführen sind.
Direkt danach stieg aus dem Munsteraner Polizeikommissariat Simon Schlüter in die Sitzung ein und berichtete seine derzeitigen Aufgaben. So sichert die Munsteraner Polizei die kommenden Stadtfeste des Frühjahrsmarkts und der Maifeierlichkeiten ab, um bei möglichen Gewaltdelikten besonders in den späteren Abendstunden schnell eingreifen zu können. Auch die Polizei ist von den bevorstehenden Sanierungsarbeiten des Dethlinger Teiches betroffen, indem sie während der Bergungsarbeiten der Gefahrstoffe den Verkehr auf der B71 in dem Bereich umlenkt.
Bezüglich des angestiegenen Verkehrsaufkommens der Bundeswehr durch die Ortschaft Breloh wusste Herr Schlüter zu berichten, dass dieser nicht nur in der kommenden Zeit reduziert werden würde, sondern auch der Einsatz von Lichtleitanlagen den militärischen Fahrverkehr besser steuern soll.
Zu guter Letzt wurde über den Antrag der Grünen/Bündnis 90 diskutiert und abgestimmt, der sich mit der Einführung einer monatlichen Aufwandsentschädigung befasst, die ehrenamtlichen Funktionsträgern von Kinder-Feuerwehren zugute kommen soll. Kinderwarte und Kinderwartinnen sollen fortan 40 Euro im Monat für ihren Einsatz erhalten. Das Gremium des Ausschusses begrüßte einhellig den Antrag der Grünen und befürwortete ihn einstimmig.