Während die obere Karte alle kriegerischen Konflikte auf der Welt markiert, widmen wir uns im unteren Beitrag den wesentlichen gewaltsamen Auseinandersetzungen, die auch im aktuellen Jahr 2019 für Tod, Zerstörung und Leid sorgen.
Afghanistan: Der Krieg in Afghanistan begann 2001 unter der Führung der USA, um nach den Terroranschlägen des 11. September die verantwortlichen Terroristen der Organisation Al-Qaida zu verfolgen und die im Land herrschenden Taliban zu stürzen. Unter dem NATO-Einsatz ISAF beteiligten sich bis 2014 Soldaten und Soldatinnen aus über 40 verschiedenen Nationen – darunter auch Deutschland.
Die meisten ausländischen Truppen haben jedoch inzwischen das Land verlassen, da die Kosten des Einsatzes immens gestiegen waren und eine friedliche Lösung des Bürgerkriegs nicht in Sicht kam. Die afghanische Regierung soll fortan selbst für Sicherheit und Frieden sorgen, was in Wirklichkeit kaum gelingt. Denn noch immer haben die Taliban großen Einfluss über weite Teile des Landes und ständige Anschläge und Scharmützel gehören zur Tagesordnung. Heute gibt es die Nachfolgemission der NATO „Resolute Support“, die weitere 10 Jahre lang andauern soll und bei der 980 Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr unterstützen.
Indien: Indien ist das siebtgrößte Land der Erde und verfügt mit 1,3 Milliarden Einwohnern über die zweitgrößte Bevölkerungszahl aller Nationen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in Indien sehr viele verschiedene Volksgruppen leben und fast alle Religionsrichtungen unter ihnen vertreten sind. Obwohl Indien über ein demokratisches Regierungssystem verfügt, toben innerhalb seiner Grenzen die meisten kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit. Uralte Feindschaften zwischen den Volksgruppen wurden bislang selten friedvoll gelöst und es herrschen großen Ungerechtigkeiten und Ungleichheit zwischen ihnen. Während ein großer Teil der Bevölkerung in Armut dahinsiecht, lebt ein kleiner Teil in überschwänglichem Prunk und Luxus.
Alle Konflikte zu beschreiben, die in Indien zu ständigem Blutvergießen führen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Die wohl bekannteste Kriegszone in Indien ist die Kaschmir-Region im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Pakistan. Gebietsstreitigkeiten zwischen Indien und Pakistan sorgen seit vielen Jahren zu erbitterten Kampfhandlungen zwischen den Armeen beider Staaten und verübte Anschläge durch Terroristen gießen zusätzliches Öl ins Feuer. Des weiteren seien die gewaltsamen Aufstände der Naxaliten erwähnt, ehemalige ausgebeutete Landarbeiter, die sich einst gegen ihr Joch auflehnten und noch heute als Terroristen gebrandmarkt Attentate gegen die Regierung ausüben. Außerdem kämpfen im schmalen Landeszipfel Indiens zwischen Myanmar, Bangladesch, Bhutan und China mehrere Rebellengruppen für ihre Unabhängigkeit.
Irak: Mit großen Zielen marschierten im Jahre 2003 die US-Streitkräfte in den Irak ein, um die Diktatur von Saddam Hussein zu stürzen, angebliche Massenvernichtungswaffen zu beseitigen und die unterdrückte Bevölkerung auf den Pfad der Demokratie zu lenken. Zwar wurde der Despot und sein Regime gestürzt, aber die gefährlichen Nuklearwaffen wurden nicht gefunden. Die demokratisch eingesetzte Regierung in Bagdad steht darüber hinaus nach dem Sieg der USA auf wackligen Füßen, denn sie wird von vielen islamistischen Gruppen in der Bevölkerung nicht akzeptiert. Obwohl ein großer Teil der ausländischen Truppen inzwischen aus dem Land abgezogen ist, herrscht noch längst kein Frieden am Tigris. Die Terrormiliz des IS (Islamischer Staat) verübt ständig Anschläge im Irak und in Syrien, um sämtliche Anhänger nicht-islamischen Glaubens aus dem Nahen Osten zu vertreiben und einen fundamentalistischen Staat mit strengen islamischen Regeln zu gründen.
Kolumbien: Im südamerikanischen Kolumbien herrscht seit über 50 Jahren Bürgerkrieg, der seine Ursache in der drastischen Ungleichheit zwischen den wenigen reichen Industriellen und dem Großteil der armen Bevölkerung findet. So wurden beispielsweise viele Kleinbauern von ihren Ländereien vertrieben, um auf ihrem Grund und Boden Platz für den Anbau von Ölpalmen und den Bergbau von Steinkohle, Kupfer und Gold zu schaffen. Daraufhin entstanden in den sechziger Jahren mehrere Rebellengruppen, die den bewaffneten Kampf gegen die Regierung und deren Ungerechtigkeiten aufnahmen. Die größte dieser Milizen ist die FARC, was für „Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia“ steht und „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ bedeutet.
Als Antwort darauf setzte die kolumbianische Regierung ihr Militär in Marsch, um gegen die FARC und andere Rebellen vorzugehen. Auch paramilitärische Einheiten erhoben sich und griffen ebenfalls gegen die FARC zu den Waffen. Diese militärisch ausgerüsteten Gruppen gehörten nicht der staatlichen Armee an und waren nichts anderes als Privatarmeen, die im Auftrag von Konzernen oder Drogenkartellen operierten. Inzwischen gibt es aber kaum noch Paramilitärs in Kolumbien, da sie einen Vertrag mit der Regierung unterzeichnet haben und ihre Waffen abgeben mussten. Dennoch leidet die Zivilbevölkerung unter den Auswirkungen der Kämpfe bis heute und ein Ende des Bürgerkriegs ist nicht in Sicht. Weiterhin sterben viele Menschen oder müssen aus ihrer Heimat fliehen.
Kongo: Um den Krieg im afrikanischen Kongo zu verstehen, muss man weit in die Geschichte des Landes zurückgehen. Während der Kolonialzeit wurde das Land ab 1885 von Belgien beherrscht und der belgische König ließ den Kongo als sein persönliches Privatbesitz erklären, woraufhin seine Bodenschätze geplündert und seine Bevölkerung in die Zwangsarbeit geführt wurde. 1960 wurde der Kongo jedoch ein unabhängiger Staat und Belgien beendete seine Kolonialherrschaft. Obwohl daraufhin demokratische Wahlen abgehalten wurden, brach Chaos und Gewalt innerhalb der Bevölkerung aus, da viele politische Gruppierungen um die Macht in der Regierung stritten.
Schließlich gewann Präsident Mabuto mithilfe eines blutigen Putsches 1965 den Regierungssitz, indem er gemeinsam mit der CIA und dem belgischen Geheimdienst seine beiden demokratisch geprägten Konkurrenten, den Premierminister Patrice Lumumba und den amtierenden Präsidenten Joseph Kasavubu, liquidieren ließ. Als grausamer Diktator schaffte es Mabuto mehr als 30 Jahre lang seine Gewaltherrschaft ausüben, obwohl er stets nur an seinen eigenen Reichtum interessiert war und sein Volk in Armut hungern ließ. Jeden Widerstand ließ er gnadenlos niederschlagen und war sich dabei vor allem der Unterstützung durch die USA sicher, denen er die Bekämpfung kommunistischer Strömungen in seinem Land und den kontinuierlichen Zugriff auf Rohstoffe, insbesondere Kupfer, garantierte.
Schließlich wurde er 1997 doch noch aus seinem Amt als Präsident gejagt, aber das Land und seine Menschen konnten noch lange nicht aufatmen. Denn nach der Ära Mabuto brachen immer wieder Unruhen und ein schwerer Krieg aus, an dem sich diesmal auch die Nachbarstaaten intensiv beteiligten. 2006 wurden erstmals demokratische Wahlen veranstaltet, doch das änderte nichts daran, dass kriminelle Banden und Rebellenmilizen den Kongo durchstreiften, plünderten und mordeten, um die politische Macht und den Einfluss auf Bodenschätze zu ergreifen.
Im Dezember 2016 sollte die Amtszeit von Präsident Joseph Kabila eigentlich laut kongolesischer Verfassung enden, aber er verlängerte sie eigenmächtig und ohne Neuwahlen bis April 2018. Zahlreiche Proteste dagegen ließ er durch Polizeitruppen mit vielen Verletzten und Toten unter den Demonstranten niederzwingen und ließ sogar in der Hauptstadt Kinshasa Panzer in den Straßen anrollen. Im so genannten Silvesterabkommen vom 31.12.2018 einigte sich schließlich die Regierung Kabila mit der Opposition auf Neuwahlen, die schließlich im Januar demokratisch stattfanden und den Kongo vorerst befriedeten.
Mali: Mali im Westen Afrikas galt jahrelang als friedliche und demokratische Nation, doch brach 2012 ein bewaffneter Konflikt aus. Das Nomadenvolk der Tuareg begann im Norden des Landes einen Aufstand, weil es sich in vielen Bereichen des Lebens wie z. B. bei Steuerabgaben gegenüber anderen Landesgruppen benachteiligt sah. Die Tuareg bildeten daraufhin eine Rebellenmiliz, die sich Mouvement National de Liberation de l’Azawad (MNLA) nennt und einen unabhängigen Staat namens Azawad fordert.
Die Freiheitskämpfer werden von zahlreichen islamistischen Gruppierungen unterstützt und haben mittlerweile große Teile des nördlichen Malis eingenommen. Seitdem ist Mali praktisch zweigeteilt durch die Tuareg und die Islamisten im Norden und einer Übergangsregierung im Süden. Da im Norden die Islamisten und nicht die Tuareg zunehmend das Sagen haben und mit religiöser Tyrannei und Folter die Bevölkerung im Griff halten, fliehen viele Menschen in die südlichen Regionen Malis.
Im Jahre 2013 schickte Frankreich Truppen nach Mali, als die Rebellen aus dem Norden in den Süden vorzudringen drohten. Zwar gelang der französischen Armee, die MNLA zurückzudrängen und eroberte Städte wieder zu befreien, aber dennoch gilt die Situation als unsicher und gefährlich. Die Islamisten wurden noch lange nicht besiegt und verüben ständig Anschläge im Süden. Daher wurde im Sommer 2013 die UN mit einer Blauhelmtruppe ins Land entsendet, zu denen auch deutsche Bundeswehr-Soldaten gehören und deren Mission weiterhin anhält.
Myanmar: In Myanmar herrscht seit 1948 Bürgerkrieg, weshalb dieser Konflikt als die längste kriegerische Auseinandersetzung der Welt gilt. Um die 15 unterschiedliche Rebellengruppen kämpfen in dem südostasiatischen Land um die Unabhängigkeit, woraufhin angeführt von zahlreichen Generälen die Regierung 1962 im Gegenzug eine brutale Militärdiktatur installierte. Das Regime herrschte fast fünfzig Jahre lang mit Gewalt und Menschenrechtsverletzungen, um Unruhen und Proteste blutig niederzuschlagen. Zwar wurden immer wieder mehrere Anläufe von Friedensverhandlungen und Waffenstillstandsabkommen zwischen den einzelnen Konfliktparteien unternommen, um das Land zu befrieden und zu stabilisieren, doch leider keimte die Gewalt ständig wieder neu auf.
Erst seit 2010 hat sich die politische Lage im Innern des Landes einigermaßen entspannt, die Militärdiktatur wurde aufgelöst und es wurden zum ersten Mal wieder freie Wahlen durchgeführt. Zwischen den einzelnen Rebellenmilizen und der Regierung werden vermehrt Friedensgespräche abgehalten und Regimekritiker wurden aus ihrem Hausarrest zurück in die Freiheit entlassen. Die Bevölkerung genießt heute mehr demokratisches Mitspracherecht als zur Zeit der Militärjunta. Dennoch flammen immer wieder neue gewaltsame Konfliktherde in Myanmar auf und treiben zahlreiche Flüchtlinge über die Grenze zu Thailand hinüber.
Nigeria: Das westafrikanische Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land auf dem Kontinent und verfügt gegenüber den meisten anderen Ländern der Region über eine starke Wirtschaftskraft, die vor allem auf die immensen Ölvorkommen des Landes beruht. Allerdings lebt die Bevölkerung in großer Armut und ständiger Angst, da viele unterschiedliche Konflikte mit kriegerischer Gewalt das Land über die Jahre hinweg zerrütteten.
Als besonders tragisch und grauenvoll sind die unzähligen Überfälle der regierungsfeindlichen Terrorgruppe Boko Haram zu bezeichnen, die durch die Landstriche und Dörfer ziehen und mittlerweile mehr als 2.000 Mädchen und Frauen entführt und verschleppt haben. Die fundamentalistische Terrorzelle will die jungen Nigerianerinnen nach strengen islamischen Regeln erziehen, um ihnen die Selbstständigkeit durch Vorenthaltung von Bildung und Gleichberechtigung zu nehmen. Ferner werden sie entweder mit Männern der Boko Haram zwangsverheiratet oder als gnadenlose Kämpferinnen ausgebildet.
Sudan und Südsudan: Im Jahr 2011 stimmte die Bevölkerung im Südsudan darüber ab, ob sie einen unabhängigen Staat abgetrennt vom Norden gründen wollte oder nicht. Das Ergebnis sorgte schließlich dafür, dass sich der Süden vom Norden abspaltete und sich Südsudan nannte, während der einstige nördliche Landesteil weiterhin Sudan hieß. Und so wurde aus dem größten Staat in Afrika, der sich weit über den Nordosten des Kontinents erstreckte, zwei getrennte Nationen. Es war das Resultat zweier tief verwurzelter Feindschaften zwischen Nord und Süd, die schon sehr lange einen blutigen Pfad aus bewaffneten Kämpfen und Bürgerkriegen hinter sich gelassen hatten.
Die Ursache für diesen schwelenden und ständig ausbrechenden Krisenherd liegt in verschiedenen vielschichtigen Gründen verwurzelt. Zum einen liegt es sicherlich daran, dass im Norden des Sudans überwiegend arabisch-muslimisch geprägte Volksgruppen leben, während im Süden verschiedene afrikanische Stämme beheimatet sind, die sich durch die Missionierung der vergangenen Jahrhunderte dem christlichen Glauben zugewandt haben. Doch der tiefe Riss des Hasses und der Gewalt liegt tiefer vergraben und hat laut zahlreicher Wissenschaftler seine Herkunft im Streit um politische Macht und den Einfluss auf die reichen Erdölvorkommen des Landes. Obwohl sich die zahlreichen Ölquellen überwiegend in der südlichen Region des Sudans befanden, wanderte das Geld durch den Verkauf des kostbaren Rohstoffs in den vergangenen Jahrzehnten in den reichen Norden, was in den Augen der Südsudanesen eine Diskriminierung und Ungleichbehandlung bedeutete.
Auch wenn der Krieg zwischen dem Sudan und dem Südsudan 2011 dank internationaler Friedensgespräche und der Teilung des Landes 2011 vorerst beigelegt wurde, nahmen gewaltsame und bewaffnete Zwischenfälle im Sudan noch längst nicht ihr Ende. Denn aktuell liefern sich weiterhin zahlreiche rivalisierende Gruppen einen unerbittlichen Bürgerkrieg um Ressourcen, die von den armen und hungernden Stämmen hart umkämpft werden. Vor allem in dem umkämpften Gebiet Darfur im Westsudan geht es um kostbares Weideland, Wasser und fruchtbaren Ackerboden.
Syrien: Seit März 2011 herrscht Bürgerkrieg in Syrien, der damit begann, dass der Diktator Bashar al-Assad gewaltsam und blutig Proteste seiner Bevölkerung auf den Straßen niederschlagen ließ. Seit über 40 Jahren unterdrückt die einzige Partei des Landes, die Baath-Partei, durch Folter und willkürlichen Verhaftungen vor allem Regime-Gegner. Zudem lebt ein Großteil des Volkes seit jeher in Armut und Hunger, was ebenfalls zur Auflehnung gegen die Staatsmacht führte.
Aus den Protestbewegungen von 2011 bildete sich die Freie Syrische Armee, die gewaltsam gegen die Assad-Diktatur rebelliert und von Saudi-Arabien, Libyen, der Türkei und den USA mit Waffen und Ausrüstung versorgt wird. Im Gegenzug unterstützt Russland seit September 2015 die syrische Regierung mit eigenen Luftangriffen gegen die Rebellen – offiziell um angeblich gegen die Terrormiliz IS vorzugehen, inoffiziell um das Assad-Regime zu stabilisieren und den USA wieder als starke Militärmacht gegenüber zu treten.
Mittlerweile haben sich weitere Milizen und Gruppen in Syrien gebildet, die nicht nur gegen das Regime sondern auch gegeneinander um die Macht buhlen. Seitdem sind laut Berichten der UNO insgesamt 470.000 Tote zu beklagen und eine der schlimmsten Flüchtlingskatastrophen der Geschichte mit fast 5 Millionen Menschen ins Ausland setzte ein. Zudem sind innerhalb Syrien weitere rund 6,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht.
Ukraine: Obwohl die Ukraine mit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 ein unabhängiger Staat wurde, existiert seit jeher eine enge Verbindung zu Russland, da besonders im Osten des Landes noch viele Menschen mit russischen Wurzeln leben. Besonders hier ist verständlich der Drang zu einer Wiedervereinigung mit Russland sehr stark. Dagegen orientiert sich der Westen der Ukraine gänzlich in eine andere Richtung. Im Jahre 1997 wurde zum Beispiel von der Regierung in Kiew ein militärischer Partnerschaftsvertrag zwischen der NATO und der Ukraine geschlossen. Die Ukraine ist zudem ein Nachbarland der Europäischen Union und gehört schon seit langem zu deren potentiellen Beitrittskandidaten, wie bereits 2004 der damalige ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko bekundete.
Dieser außenpolitische Zwiespalt zwischen der West- und der Ostukraine führte über die letzten Jahre hinweg zunehmend für Spannungen. Als es Ende 2013 zu zahlreichen Protestmärschen für einen Beitritt in die EU kam, eskalierte zwischen europa-gesinnten Anhängern und pro-russischen Demonstranten der Streit in Gewalt. Zwischen beiden verfeindeten Lagern brach Krieg aus. Auf Druck des pro-europäischen Parlaments wurde der mit Russland sympathisierende Präsident Viktor Janukowitsch abgesetzt, was die brenzlige Situation jedoch keineswegs entspannte sondern eher befeuerte.
Der Bürgerkrieg erreichte 2014 seinen bisherigen Höhepunkt, als Russland Soldaten auf die Krim-Halbinsel entsandte und diese seitdem besetzt hält. Im März 2014 wurde auf der Krim ein Referendum durchgeführt, bei dem die Krim-Bevölkerung darüber abstimmen sollte, ob sie mehrheitlich zur Ukraine oder zu Russland gehören wollte. Die Abstimmung fiel mit 96% eindeutig für eine Annektion Russlands aus, die daraufhin vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kraft gesetzt wurde. Die EU und die ukrainische Regierung erkennen dieses Referendum jedoch nicht an und deklarieren es als illegal, da laut ukrainischer Verfassung keine Volksabstimmungen über Grenzveränderungen stattfinden dürfen.
Seitdem ist die völker- und gebietsrechtliche Lage der Krim unklar und sie wurde bis zum heutigen Tage nicht gelöst. Unterdessen sind in der Ostukraine weitere gewaltsame Übergriffe von pro-russischen Separatisten aufgeflammt, die trotz zahlreicher Bemühungen um Waffenstillstandsabkommen ständig in vereinzelte Feuergefechte und Anschläge ausarten.